Konflikte beim Umgang mit digitalen Medien
Wenn Medienkonsum ein strittiges Dauerthema wird
Digitale Medien haben auch viele Vorteile
Die Vorteile von digitalen Medien liegen klar auf der Hand. Es besteht eine ungeheure Erweiterung aller Optionen. Fast jede Information ist in Sekundenschnelle verfügbar, alle denkbaren Verbindungen zu Institutionen, Menschen und Situationen sind im Prinzip weltweit möglich. Ein aufregendes Onlinespiel oder ein digitaler Wettkampf mit Freunden sind Freizeitbeschäftigungen, die schon so manchen Geburtstag unterstützt haben. Selbst bei Aufenthalten im Ausland oder weiter entfernt, besteht durch die Digitalisierung die Möglichkeit seine Liebsten virtuell über Onlinetelefonie nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen und ihnen die Umgebung live vorzustellen.
Problematische Medienkonsum. Was ist das eigentlich?
„Du bist unfair“. „Nur noch eine Runde“. „Du bist blöd, wegen dir verliere ich alle meine Freunde“. Hat jemand die Kontrolle über seinen Mediengebrauch verloren, sind solche Aussagen noch harmlose Widerstände, wenn es um die Beendigung der aktuellen Spielzeit geht. Schlimmer wird das Ganze erst dann, wenn die Eltern nicht mehr in der Lage sind den Medienkonsum zu unterbrechen, ohne dass es zu fast gewalttätigen Ausschreitungen kommt. Dann fliegen Gegenstände, die Körperhaltung zeigt Richtung aggressiver Handlungen und die verbalen Entgleisungen sind nun unter der Gürtellinie. Nicht selten wird versucht durch Autorität oder Nachgeben den Ärger im Zaum zu halten, jedoch bestenfalls mit sehr mäßigen Erfolg. Es entwickelt sich eine familiäre Dynamik, die nur noch aus Streit, Kampf und emotionaler Erpressung besteht und alleine so nicht mehr bewältig werden kann.
Besorgte Eltern fragen: „Wie viel ist zu viel?“
Wenn die Zeiten in den Onlinewelten sichtbar zunehmen und alles weitere vernachlässigt wird oder wenn das Aufhören zu Streitigkeiten führt, die über das normale Maß hinausgehen, dann ist es an der Zeit zu handeln. Wann dieses normale Maß überschritten ist, spüren viele Eltern intuitiv richtig, warten nur leider viel zu lange, bevor sie sich Unterstützung suchen. Problematisch wird es da, wo mit ernstzunehmenden Beeinträchtigungen im Leben zu rechnen ist, wo andere Lebensberieche nicht mehr im Fokus sind, wo Leid das Familienleben dominiert. Mit klaren und achtsamen Impulsen und einer authentischen wertschätzenden Haltung werden solche Herausforderungen des Familiensystems angegangen. Neben dem Gesprächen mit dem Kind, gilt es auch die Erziehungsberechtigten darin zu unterstützen einen Roten Faden beim Umgang mit dem Medienkonsum zu entwickeln, welcher sich für alle Beteiligten gut anfühlt. Bei der Antwort nach der Zeitmenge des Mediengebrauchs, gibt es nicht die richtige Antwort. Es geht um den gesunden Menschenverstand, darum ein gesundes Mittelmaß zu finden.